University of Halle, Institute of Art History, Winter Semester 2021: » Stadt-Kunst-Raum: Halle-Neustadt« (together with Prof. Dr. Olaf Peters)

Halle-Neustadt ist das bedeutendste Ensemble der Stadtplanung der DDR aus den 1960er/1970er Jahren. In den 1980er Jahren lebten hier fast 100.000 Menschen. Zurückgehend auf den Beschluss zum planmäßigen Aufbau der „Chemiearbeiterstadt“ von 1963, wurde unter dem Chefarchitekten und Bauhäusler Richard Paulick bis 1968 der erste von insgesamt fünf Wohnkomplexen errichtet. Neben den markanten Plattenbauten und den herausgehobenen sog. „Sonderbauten“ beinhalteten die Planungen für Halle-Neustadt eine hohe Zahl an (architekturbezogener) Kunst im öffentlichen Raum. Eine großzügige Freiflächengestaltung sollte die Wohnkomplexe und das neue Stadtzentrum verbinden. Trotz umfangreicher Veränderungen und Zerstörungen seit 1990 lassen sich die Prinzipien der Stadtplanung und ihr ideologischer wie architektonischer Gehalt nach wie vor gut nachvollziehen.

Das Seminar will sich vor dem Hintergrund des gesteigerten Interesses an der Architektur und der architekturbezogenen Kunst der DDR mit dem Fallbeispiel Halle-Neustadt als komplexes Ensemble sozialistischer Stadtplanung und Architekturgeschichte auseinandersetzen. Dabei sollen verschiedene Text- und Bildquellen herangezogen und untersucht werden. Das Studium der Objekte vor Ort dient der Denkmalkenntnis als auch der Übung von Methoden der Beschreibung sowie der spezifischen Terminologie.

Das Seminar stellt den Zusammenhang von Architektur, bildender Kunst, Freiflächengestaltung und historischem Kontext durch die Auseinandersetzung mit einem der Hauptwerke sozialistischer Stadtplanung, Architektur und Gestaltung des öffentlichen Raumes her. Das Thema wird dabei aus einer historischen (Stichworte: Idealstadtplanungen, sozialer Wohnungsbau) wie auch aktuellen Perspektive (Stichworte: Rückbau, Abriss, Neunutzungen) betrachtet. Wir werden dabei auf die beteiligten Akteure ebenso wie auf die architektonisch-regionalen Besonderheiten dieser sozialistischen Planstadt eingehen. Die Kunst im öffentlichen Raum soll dabei ein zentrales Thema sein. Besprochen werden soll ebenso, welche gesellschaftlich-sozialen und politisch-ideologischen Rahmenbedingungen die Planung und Ausführung von Halle-Neustadt prägten und vor welchen gegenwärtigen Herausforderungen die Siedlung heute steht.

Neben inhaltlichen Einführungen und fachspezifischen Vorträgen werden möglichst viele bauliche, künstlerische und landschaftsarchitektonische Beispiele beschrieben und analysiert und, wenn möglich, im Original studiert. Die Referate werden im Seminarraum und auf den Exkursionen vor Ort gehalten, wo wir auch genügend Zeit für Diskussionen einplanen.

 

 

University of Bonn, Institute of Art History, Summer Semester 2021: »“Denn es kann keinem Zweifel
unterliegen, daß das Wohnen im Einzelhause in jeder
Beziehung die höhere Lebensform ist.“ – Geschichte und Ideologie des Villenbaus von der Renaissance bis heute«

Die Villa bezeichnet seit der Antike eine Bauaufgabe, eine ländliche Lebensform und ebenso eine Herrschaftsarchitektur. Obwohl sich regionale wie zeitliche Variationen im Villenbau nachweisen lassen, kann es verbindendes Moment die sog. „Villenkultur“ gelten, die stets als Alternative zum urbanen Leben verstanden wurde. Das Seminar widmet sich, ausgehend von der Renaissance, den maßgeblichen ideengeschichtlichen Wurzeln der Villenkultur und den prominenten Beispielen in Europa und den USA von der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert. Da der Villenbau seit seiner Entstehung aufs Engste mit der umgebenden (und gestalteten) Landschaft verknüpft ist, werden wir auch typische Elemente der Gartenkunst in die Betrachtung einbeziehen. Das Seminar fragt darüber hinaus nach den politischen und sozialen Dimensionen, die mit dem Thema „Villa“ verbunden sind.

Die Übung stellt den Zusammenhang von Architektur und historischem Kontext durch die Auseinandersetzung mit ausgewählten Beispielen des Villenbaus seit der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart her. Wir werden dabei auf wichtige Architekt*innen ebenso wie auf architektonisch-regionale Besonderheiten dieser Bauaufgabe eingehen. Besprochen werden soll ebenso, welche gesellschaftlich-sozialen und politisch-ideologischen Rahmenbedingungen die Bauaufgabe „Villa“ prägten und welche gegenwärtige Relevanz diese heute noch hat.

 

University of Heidelberg, Institute of European Art History, Winter Semester 2020-21: »Die Architektur der DDR: Typologien, Ideologien, Utopien«

Im dreißigsten Jahr der deutschen Wiedervereinigung sind die baulichen Überreste der DDR gemäß der rechtlichen Rahmenbedingungen offiziell zu historischen Denkmalen einer abgeschlossenen Epoche geworden. Dennoch reißen die Diskussionen um den kulturellen Wert und die architekturgeschichtliche Stellung dieser Episode der deutschen Geschichte nicht ab. Vor dem Hintergrund der ausgezeichneten Forschungslage thematisiert die Übung in drei miteinander verbundenen Schritten die Architektur der DDR: Wir werden uns erstens mit den wichtigsten Bautypen des zentralistischen, normierten Bauwesens – und den Ausnahmen der sog. „Sonderbauten“ – auseinandersetzen. Zweitens werden wir uns mit den ideologischen Rahmenbedingungen von Architektur und Städtebau in der DDR beschäftigen. Abschließend werden wir uns drittens kritisch den Utopien der DDR-Architektur annähern, um auch nach deren gegenwärtigen Bedeutungshorizonten zu fragen.

Das Seminar stellt den Zusammenhang von Architektur und historischem Kontext durch die Auseinandersetzung mit ausgewählten Beispielen des Bauens in der DDR her. Wir werden auf wichtige Architekt*innen ebenso wie auf architektonische Besonderheiten des Bauens in der DDR eingehen. Untersucht werden soll ebenso, welche gesellschaftlich-sozialen und politisch-ideologischen Rahmenbedingungen das Bauen in der DDR prägten und welche gegenwärtige Relevanz die Überreste haben.

 

 

TU Wien, Research Unit Art History, Summer Semester 2020: »Landscapes of Health in Vienna around 1900. Architectures and Spaces of Convalescence«

In cooperation with the Institute for Landscape Architecture (ILA) at the University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna (together with Dr. Ulrike Krippner).